Ulrich Schmidl (um 1510 - 1580/81)

Conquistador, Geschichtsschreiber, Kaufmann

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Ulrich Schmidl Ulrich Schmidl, Sohn des reichen und angesehenen Straubinger Patriziers und Bürgermeisters Wolfgang Schmidl, verließ 1533/1534 seine Heimatstadt und nahm unter der Führung Pedro Mendozas an einer spanischen Expedition in die "Neue Welt" teil. Nach 20 Jahren als Conquistador in Argentinien und Paraquay, wo er die Städte Buenos Aires und Assuncion mitbegründete, kehrte er wieder in seine Heimatstadt zurück. Nun gab er seine Erlebnisse als "wahrhafftige Historien einer wunderbaren Schiffahrt" in Druck. Somit wurde er zum ersten Geschichtsschreiber Argentiniens.

1562 musste er wegen seines protestantischen Bekenntnisses auf Befehl des katholischen Landes- und Stadtherrn Albrecht V. Straubing verlassen. Er siedelte nach Regensburg über und starb hier um den Jahreswechsel 1580/1581.

In Straubing wurde Mitte des 19. Jhs. eine Gasse am oberen Stadtplatz nach Schmidl benannt und am Haus Ludwigsplatz 15, das man damals für das Geburtshaus Schmidls hielt, eine Gedenktafel angebracht. Geboren wurde er aber im patrizischen Anwesen am Ludwigsplatz 5, das bereits im 15. Jh. als Besitz der mächtigen Handelsfamilie Schmidl bezeugt ist.

Das mittelalterliche Gebäude, auch "Deschauerhaus" genannt, erhielt im frühen 17. Jh. eine Stuckfassade und dient nun entkernt als Modehaus. Im Oktober 1961 setzte die Regierung von Argentinien "a su primer historiador" im Straubinger Rathaus eine marmorne Gedenktafel. 1969 erhielt die Volksschule im Osten Straubings, Breslauer Straße 25, Ulrich Schmidl als Namenspatron.

Dr. Dorit-Maria Krenn, Stadtarchiv Straubing

Bild: Ulrich Schmidl, Aquarell von Hans Scheidinger, 1865 (Stadtarchiv Straubing)

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