Schiffsanlegestelle

Historische Hintergründe zu Straubings Alt- und Neustadt

Altstadt
Erste Siedlungsspuren hier lassen sich um etwa 2000 v. Chr. nachweisen. In diesem Gebiet lagen auch eine keltische Großsiedlung und die Kastelle und Lagerdörfer der Römer. Der Name der nachfolgenden frühmittelalterlichen Siedlung ist auf einen frühen Baiern mit dem Spitznamen „Strupo" (für wirres, strubbeliges Haar) zurückzuführen. 1029 kam das Gebiet, das ursprünglich Herzogs- bzw. Königsgut war, in den Besitz des Augsburger Domkapitels. Strupinga wurde zu einem überregional bedeutsamen Verwaltungs- und Marktort.

Als jedoch 1218 einen Kilometer stromaufwärts der Wittelsbacherherzog Ludwig I. der Kelheimer eine „neue Stadt" gründete, verlor der alte Siedlungskern seine Bedeutung, wurde zur beschaulichen „Altstadt". Hier waren vor allem Gärtner und kleine Landwirte beheimatet, lagen die Siechen-, Leprosen- und Krankenhäuser sowie die Friedhöfe. Heute birgt die Altstadt mit der romanischen Kirche und dem Friedhof St. Peter nicht nur eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Straubings, sondern mit dem Klinikum St. Elisabeth und dem Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe wichtige Versorgungs- und Bildungseinrichtungen.

Neustadt
1218 gründete der Wittelsbacherherzog Ludwig I eine „neue Stadt". Sie lag etwa einen Kilometer donauaufwärts von der alten Siedlung entfernt, auf hochwassersicherem Gebiet, am Kreuzungspunkt wichtiger Fernwege von den Alpen nach Böhmen, von Wien nach Frankfurt. In der wie planmäßig angelegten „Neustadt" bildet ein langgestreckter Straßenmarkt bzw. Stadtplatz die dominierende Achse. Im Zentrum steht das Wahrzeichen Straubings, der gotische fünfspitzige Stadtturm, mit dessen Bau als Wachtturm vor Feuer und Feind die Bürgerschaft 1316 begann.

Die Neustadt Straubing entwickelte sich rasch zu einem bedeutenden Machtstützpunkt der Wittelsbacher in Niederbayern, zur Regierungs- und Residenzstadt, zum Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum. Die Wohlhabenheit der Bürgerschaft tut sich kund in den eindrucksvollen Kirchenbauten und den durch die Jahrhunderte geprägten schönen Patrizier- und Handelshäusern am Stadtplatz. Heute ist die Neustadt das historische Zentrum Straubings, einer lebendigen Stadt mit ca. 48.000 Einwohnern, vielfältigen Studien-, Schul-, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, Behörden, Gewerbe- und Industrieansiedlungen.

Dr. Dorit-Maria Krenn, Stadtarchiv Straubing

Fotoaufnahmen

© Stadtarchiv Straubing

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