Das Straubinger Gäubodenmuseum

Entdecken Sie das historische Straubing und den weltberühmten Römerschatz

Unweit vom Stadtplatz befindet sich in der Fraunhoferstraße das Gäubodenmuseum. An der Donau, der Jahrtausende alten Ost-West Verbindung, ist Straubing an einer wichtigen Verbindung in das böhmische Becken, der Cham-Further Senke gelegen. Lage und Reichtum des Bodens sorgen dafür, dass die Region seit 5600 v. Chr. durchgehend besiedelt ist. So lädt das Gäubodenmuseum, welches 2020 auf eine 175-jährige Sammlungsgeschichte zurückblickt, mit seinen ab 1845 zusammengetragenen Sammlungen die Besucher der einstigen Herzogs- und wittelsbachischen Regierungsstadt zu einem Gang durch 7000 Jahre Geschichte der Stadt Straubing und ihres Umlandes ein.

Eingang Gäubodenmuseum
Eingangsschild zum Gäubodenmuseum in der Fraunhoferstraße

Die vorgeschichtliche Abteilung behandelt den Straubinger Raum von der Jungsteinzeit bis zur Zeit der Kelten. Bandkeramische Gräber mit ihren Grabbeigaben, hergestellt aus Mittelmeermuscheln, die reiche „Straubinger Kultur“ (frühbronzezeitliche Metallhorte und Trachtausstattungen), ein urnenfelderzeitlicher Holzbrunnen sowie Zeugnisse der keltischen Besiedlung verweisen auf die mehrere Jahrtausende zurückreichenden Kultur in und um Straubing. 

Im Anschluss findet sich die Abteilung zur „Römerzeit“, derzeit eine der größten ihrer Art in Bayern. Glanzstück von internationaler Bedeutung ist der Römerschatz, der größte geschlossene Hortfund römischer Paraderüstungen überhaupt. Dieser ist im 3. Jahrhundert n. Chr. während der Germaneneinfälle bzw. Bürgerkriege in den Boden gekommen und zeugt mit seinen Gesichtsmasken, Beinschienen, Rossstirnen, Statuetten und Alltagsgegenstände vom Glanz des römischen Straubing. Militärgeschichte, zivile Besiedlung, Religion, Grabkult und Landwirtschaft beleuchten die Geschichte des Ortes und seines Umlandes. Lückenlos lässt sich die Besiedlung über die Spätantike ins frühe Mittelalter hinein rekonstruieren. 

Im unmittelbaren findet sich die 2018 eröffnete Abteilung „Baiern gefunden“. Nach modernsten Standards interaktiv und behindertengerecht gestaltet, vereinigt diese Abteilung die landesgeschichtlich bedeutsamen Funde aus reich ausgestatteten Nekropolen des Frühmittelalters, die die bajuwarische Frühgeschichte verdeutlichen. So geben die Funden aus dem Friedhof Straubing-Bajuwarenstraße und nicht nur einen Eindruck vom damaligen Kunsthandwerk, sondern Hinweise auf die Stammesbildung der Bajuwaren sowie die seit dem 9. Jahrhundert sich entwickelnde Stadt Straubing. 

An die bajuwarische Abteilung schließen sich die Abteilungen „Sakrale Kunst“, „Volksfrömmigkeit“ und Stadtgeschichte an. Zahlreiche finden sich hier Aspekte zur Geschichte der Neustadt Straubings, welche sich,  1218 von Herzog Ludwig dem Kelheimer gegründet, rasch zu einem wichtigen Verwaltungszentrum der bayerischen Herzöge entwickelte und zur Zeit des Herzogtums Straubing-Niederbayern-Holland (1353-1425) zur Residenzstadt an der Donau ausgebaut wurde. Neben Themen wie „Religion im Lebenslauf“, „häusliche Andacht“, „Wallfahrtswesen“ oder „Totenbrauchtum“ vermitteln die Abteilungen den Besuchern neben einem Querschnitt durch das reiche Kunstschaffen in und um Straubing von der Romanik bis zum Rokoko, die historische Entwicklung der einstigen Regierungsstadt Straubing bis hin zu den Anfängen im 20. Jahrhundert.

Weitere Informationen

Gäubodenmuseum
Fraunhoferstraße 23
94315 Straubing

Fotoaufnahmen 

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