Straubings Kirchen und Gotteshäuser

Straubings reiches geschichtliches Erbe spiegelt sich in prächtigen Kirchen, stattlichen Bauwerken, kostbaren Denkmälern und im faszinierenden Stadtplatz wider. Straubings Kirchen gehören mitunter zu den imposantesten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Lassen Sie sich mitnehmen zu den zahlreichen historischen Kirchen und Gotteshäusern der Gäubodenstadt.

Eine Übersicht, Kurzbeschreibungen und die Standorte sind im Stadtprospekt "Sehenswertes Straubing" zu finden.

Stadtprospekt "Sehenswertes Straubing" | 11019 KB

Stadtpfarrkirche St. Jakob St. Tiburtius

Die Stadtpfarrkirche St. Jakob und St. Tiburtius ist ein Sakralbauwerk von nationalem Rang. Die päpstliche Basilika minor ist in vielfacher Hinsicht die Königin der Kirchen Niederbayerns, weil sich in ihr die lokale, regionale und bayerische Kunstgeschichte über Jahrhunderte hinweg widerspiegelt.  Die backsteingotische Hallenkirche mit umlaufendem Kapellenkranz besticht durch ihre überaus reiche Innenausstattung aus sechs Jahrhunderten. Architekt war Hans von Burghausen, der führende Meister der Spätgotik in Altbayern. Berühmt ist das Moses-Fenster nach einem Entwurf von Albrecht Dürer.

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Friedhof St. Peter und Basilika

Östlich der Innenstadt und nahe der Donau erhebt sich dieses einzigartige Friedhofensemble. Mit mehr als tausend Grabdenkmälern, einer romanischen Basilika und drei spätgotischen Kapellen, vielen wertvollen mittelalterlichen Skulpturen, dem Epitaph für Agnes Bernauer und dem Totentanz von 1763, dem letzten großen seiner Art in Europa, zählt es zu den stimmungsvollsten und bedeutendsten im gesamten deutschen Sprachraum. (Kirche und Kapellen tagsüber bis zum Gitter geöffnet. (Besichtigung mit Führung möglich)

Um 1180 errichtete das Augsburger Domkapitel im alten Siedlungskern Straubings eine dreischiffige Pfeilerbasilika, die auf Resten eines römischen Kastells und karolingisch-ottonischer Kirchbauten steht. St. Peter besitzt zwei wertvolle romanische Tympanons, birgt im Innern einen romanischen Christus (um 1200) und eine ergreifende Pietà (um 1340). Der ummauerte Friedhof mit Grabmälern vom 14. bis zum 19. Jahrhundert gehört zu den bedeutendsten und schönsten Friedhofsanlagen im deutschen Sprachraum. Im Friedhof beeindrucken die gotische Kapelle Unserer Lieben Frau, die Agnes-Bernauer-Kapelle mit dem Rotmarmor-Epitaph der Bernauerin und die Seelenkapelle mit Totentanzfresken des Straubinger Malers Felix Hölzl (1763).

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Ursulinenkirche

In Nachbarschaft des hoch aufragenden Ostchors der Karmelitenkirche ist die Kirche des Ursulinenklosters zu finden, das letzte gemeinsame Werk der Brüder Asam, vollendet 1741. Es ist Straubings eindrucksvollstes und schönstes Barockjuwel, ein Gesamtkunstwerk mit einem Zusammenklang von Architektur, Stuck, Skulptur und Malerei. An der Schwelle zum Rokoko demonstriert es noch einmal die großartige Gestaltungskraft des Cosmas Damian und des Egid Quirin Asam, der Hauptmeister des altbayerischen Barocks.

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Karmelitenkirche

1368 kam der Bettelorden der Beschuhten Karmeliten nach Straubing und begann mit der Errichtung von Kloster und Kirche. Baumeister des Mönchschors des mächtigen backsteingotischen Gotteshauses zum Hl. Geist war wohl Hans Krumenauer, des dreischiffigen Hallenraums Hans von Burghausen. Im 18. Jahrhundert wurde die Kloster- und Wallfahrtskirche zur „Madonna von den Nesseln“ sehr geschmackvoll barockisiert und mit kraftvollen Altären ausgestattet. Unter den vorzüglichen spätgotischen Grabdenkmälern besitzt das Hochgrab für Herzog Albrecht II. im Mönchschor hinter dem Hochaltar nationale Bedeutung.

Die Kirche des Karmelitenklosters weist eine hoch aufragende dreischiffige Halle des 14./15. Jahrhunderts mit lang gestrecktem Mönchschor auf. Ab 1700 wurde sie in barocke Formen versetzt und erhielt eine Altartrias aus zwei Seitenaltären und einem riesigen Hochaltar, die zu den monumentalsten Schöpfungen des Spätbarocks in Süddeutschland zählt. Als Hofkirche des Herzogsschlosses wurde sie mit bedeutenden Grabdenkmälern ausgestattet. Das Hochgrab für Herzog Albrecht II. zählt zu den Hauptwerken des „Schönen Stils“ des beginnenden 15. Jahrhunderts.

2016 hat die deutsche Ordensprovinz erklärt, ihr Straubinger Kloster aus Gründen mangelnden Nachwuchses zu schließen und zu verkaufen. Auf Initiative des Straubinger Tagblatts haben bei einer Unterschriftenaktion über 10.000 Straubingerinnen und Straubinger bekundet, dass ihnen der Fortbestand eines Karmelitenkonvents in Straubing ein Herzensanliegen ist. Gleichzeitig wurde die Bayerische Staatsregierung auf die Schließung und eine Nutzungs-Perspektive für die Universitätsstadt Straubing aufmerksam gemacht. Derzeit laufen Vorbereitungen zum Übergang des Komplexes – mit Ausnahme der Kirche – auf den Freistaat, verbunden mit der Chance, einem Karmelitenkonvent in einem kleinen Trakt des Gebäudes wieder Heimat und Perspektiven zu schaffen. Dankenswerterweise hat sich die indische Ordensprovinz der Karmeliten St. Thomas bereit erklärt, hier seelsorgerisch weiterzuwirken. Am 26. November 2016 hat die deutsche Ordensprovinz die Pforte des Klosters geschlossen, derzeit drei indische Patres setzen die 648-jährige Tradition fort.

Aufgrund der Initiative des Straubinger Tagblatts hat sich im Jahr 2018 der Straubinger Förderverein Karmeliten e.V. gegründet. Seit 2019 ist die Karmelitenkirche Universitätskirche des TUM-Campus Straubing.

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Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Sossau

1146 schenkte Graf Albert v. Bogen seinen Meierhof Sossau dem Prämonstratenserkloster Windberg, das einen romanischen Kirchenbau errichten ließ. Nach Sossau entwickelte sich eine der ältesten Wallfahrten Deutschlands. Der Legende nach sollen Engel die Kirche hierher gebracht haben. Das 1350 erweiterte Gotteshaus zeigt im Innern vorwiegend eine ansprechende Ausgestaltung des Barocks und Rokoko. Der Hochaltar mit dem spätgotischen Gnadenbild  der Madonna stammt von Mathias Obermayr. (Tagsüber bis zum Gitter geöffnet)

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Jesuitenkirche

1631 ließen sich die Jesuiten in Straubing nieder. 1683 bauten sie die gotische „Frauenkapelle am Obern Tor“ in einen lichten, weiten Wandpfeilersaal mit weißer barocker Stuckdekoration um. In einem Nebenraum wurde das  ursprüngliche Eingangsportal mit einer Madonna aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts freigelegt. Dort ist auch die historische Jahreskrippe der Marianischen Männerkongregation untergebracht, die größte ihrer Art in Niederbayern. (Tagsüber bis zum Gitter geöffnet)


Kirche St. Veit

Nach einem Stadtbrand, der am Vorabend des St. Vitus-Tages 1393 ausbrach, stiftete die Bürgerschaft eine spätgotische Backsteinkirche mit einer Mittelsäule am Anfang der Steinergasse. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde St. Veit zu einem Wandpfeilersaal umgestaltet und erweitert. Die heutige Innenausstattung mit wertvollen Ölgemälden des Münchner Hofmalers Johann Kaspar Sing und des Cosmas Damian Asam zeigt in Altären und Kanzel den Stil des Barocks, in den Fresken zur Legende des Hl. Veit und des Hl. Georg den Stil des Rokoko.

Die Kirche St. Veit ist derzeit wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen.


Wallfahrtskirche Frauenbrünnl

1707 vollendeten der Straubinger Maurermeister Sohrer und der Freskant Hans Georg Asam unter Mitarbeit des jungen Cosmas Damian Asam an Stelle einer älteren Kapelle den kleeblattförmigen überkuppelten Zentralbau im  Stadtpark an der westlichen Stadtgrenze. Der die Architektur bestimmende Freskenzyklus mit dem „Heiligenhimmel“ und einem Blick in die himmlische Sphäre Gottes ist für die Entwicklungsgeschichte der barocken Baukunst und Malerei ausgesprochen bedeutsam. An der Nordseite entspringt die heilkräftige Quelle. (Tagsüber bis zum Gitter geöffnet)

Frauenbrünnl außen

Synagoge

1442 vertrieb Herzog Albrecht III die Juden aus Straubing. Erst im 19. Jahrhundert ließen sich wieder jüdische Familien in Straubing nieder. Die einzige Synagoge in Niederbayern wurde 1907 im neoromanischen Stil erbaut. (Zu besichtigen gegen Voranmeldung beim Büro der Israelitischen Kultusgemeinde, Wittelsbacherstr. 11, Tel. 09421/1387)

Synagoge außen

Kirche St. Anna Azlburg

1748 kam der Orden der Elisabethinen nach Straubing, um die Pflege weiblicher Kranker zu übernehmen. Zwischen 1787 und 1789 gestaltete der Münchner Hofmaurermeister Anton Baumgartner das Kloster um und errichtete die  Klosterkirche St. Anna. Sie ist, unmittelbar vor dem Stilwandel zum Klassizismus, ein letztes Gesamtkunstwerk des Rokoko in Straubing. Mathias Obermayr schuf den Stuck der Klosterkirche, Franz Xaver Merz freskierte den Kirchenraum und Franz Xaver Keller gestaltete die Altäre sowie die Kanzel.

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