Straubing-Alburg / Lerchenhaid

Fundort des bekannten Straubinger Römerschatzes

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Die fruchtbare Lößlandschaft des Gäubodens endet in Lerchenhaid nur wenig nördlich an der Terrassenkante zur Donau. Diese Lößlandschaft wird durchzogen durch eine Reihe von Gewässerläufen wie dem Allachbach im Süden durch Alburg hindurch. Die Terrassenkante zur Donau und auch die Ufer dieser Gewässer waren bereits vor knapp achttausend Jahren immer wieder Ziel von Siedlern. So ist südlich der B 8 in Lerchenhaid eine der größten Kreisgrabenanlagen aus der Zeit der Linearbandkeramik, d.h. aus der Zeit der ersten Siedler, nachgewiesen. (Abb. Kreisgrabenanlage) Im Tiergarten finden Sie ein Langhaus, das nach linearbandkeramischen Vorbildern rekonstruiert wurde. Mit dem Bau solcher Langhäuser fanden große Rodungen im Gäuboden statt, die Ausgangspunkt der Agrarlandschaften waren.

Besonders im heutigen Straubinger Ortsteil Alburg sind mehrere römische Gutshöfe nachgewiesen, in denen die Nahrungsmittel für die großen mittelkaiserzeitlichen Kastelle von Straubing, die dort von der 2. Hälfte des 1. bis zum 3. Jahrhundert Bestand hatten, produziert wurden. Ein solcher Betrieb hatte etwa 80 bis 120 Hektar Betriebsfläche und erwirtschaftete ca. 50 Tonnen Getreide im Jahr. Die Gutshöfe bestanden aus einzelnen Gebäuden, Wohnhaus, Speicher, Stallungen usw., die in einem größeren durch Hecken oder Zäune umgrenzten Flächen standen. Darum herum lagen die Betriebsflächen, die man für Alburg ungefähr über die Abstandshalbierenden der Siedlungen zueinander errechnen kann.

Villa Alburger Hochweg
Besonderen Bekanntheitsgrad erlangte der Gutshof oder besser vielleicht die Villa suburbana (d.h. städtischer Landsitz) vom Alburger Hochweg. Es war die früheste Anlage, die im Straubinger Hinterland bekannt ist. Sie wurde wohl noch im letzten Viertel des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtet. Landwirtschaft lässt sich für die Villa nicht belegen, dafür Gewerbe wie Töpferei. Die römische Villa italischer Bauart von Alburg hatte ein außergewöhnliches Hauptgebäude. Es besaß einen Innenhof mit Wasserbecken (natatio) und einen gedeckten Säulengang (porticus) mit Terrasse. Die beiden Wohntürme waren mit Heizung versehen. Man fand Keller, Zisternen und Töpferöfen. Die Villa wurde Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtet, mehrfach umgebaut und in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts gewaltsam zerstört. Zu dieser Zeit kam hier auch der Straubinger Römerschatz in den Boden. 

Römerschatz
Funde des 4. und 5. Jahrhunderts deuten eine spätere Nutzung des Geländes an. In dieser Zeit stand in Straubing-Lerchenhaid ein Wachtturm zur militärischen Sicherung des Gebiets.

Museum Abteilung
Im Frühmittelalter befanden sich in Straubing-Bajuwarenstraße, Alburg-Hochwegfeld und Alburg bedeutende Siedlungen und zugehörige Gräberfelder, die Auskunft zur frühen bairischen Landesgeschichte geben. Es entwickelte sich aufgrund der Nähe zum Straubinger Hafen und vor allem der alten römischen Donauuferstraße ein bedeutender Ort mit herzöglichem Grundbesitz. 

Fotoaufnahmen

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