Am Hagen

Am Hagen, das Gäubodenvolksfest und das Ehrenmal am Pulverturm

Am Hagen
Vor dem Stadtmauerzwinger Unterm Rain liegt der Hagen, dessen mittelalterlicher Name auf ein mit Rinnsalen durchzogenes Überschwemmungsgebiet hindeutet. Neben seiner Verwendung als Weideplatz erscheint der Hagen schon im 14. Jh. als ein Ort für Spiel und Zeitvertreib, z.B. für herzogliche und bürgerliche Schützenwettbewerbe. Das Schützenhaus auf der Hagenwiese ist seit der Mitte des 16. Jahrhunderts nachweisbar. Mitte des 19. Jahrhunderts diente der Hagen auch als Hinrichtungsort. Heute ist der Hagen vor allem Volksfest- und Großparkplatz. 
An seiner Westseite steht das Stadttheater, 1949 als Gewerbehalle errichtet und 2005 zum Theater umgebaut, mit einer Bronzestatue „Muse Thalia“ des Bildhauers Hans Rieser. Seit 1995 begrenzt den Hagen im Norden die Stadthalle, benannt nach dem berühmten, in Straubing geborenen Physiker und Optiker Joseph von Fraunhofer (1787 – 1826).

Gäubodenvolksfest
Nach dem Vorbild des Münchner Oktoberfestes fand 1812 auch in Straubing zum ersten Mal ein Landwirtschaftsfest statt, das den niederbayerischen Bauern die Fortschritte in Viehzucht und Ackerbau vermitteln sollte. Im Lauf des 19. Jahrhunderts kamen zur Landwirtschaftsschau immer mehr Vergnügungen und Attraktionen wie Pferderennen, Schießwettbewerbe, Glückshäfen, Wein- und Bierzelte, Fahr- und Schaugeschäfte, Festzüge und Feuerwerke hinzu. Das Straubinger Gäubodenvolksfest, mit dem eine große Verbraucherausstellung, die „Ostbayernschau“, verbunden ist, entwickelte sich zum zweitgrößten Volksfest Bayerns. Seit 2014 versinnbildlicht das Kunstwerk „Schwindelfrei“ des Künstlers Maximilian Haller vor dem Pulverturm das Volksfest-Vergnügen.

Ehrenmal Pulverturm
Der Ende des 15. Jahrhunderts entstandene Wehrturm an der Nordwestecke der Neustadt diente auch als Pulvermagazin, Zeughaus und seit 1880 nur noch als Weideunterkunft. Am Volkstrauertag, dem 17. November 1963, wurde der Pulverturm als „Ehrenmal für alle Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus“ eingeweiht. An den Wänden halten Bronzetafeln über 2200 Namen fest, im Mittelpunkt steht die Bronzeplastik „Opfer und Leidtragende“ des Landshuter Künstlers Karl Reidel. 

Dr. Dorit-Maria Krenn, Stadtarchiv Straubing

Fotoaufnahmen

© Stadtarchiv Straubing

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